Hier erscheint ein Filmprogramm aus den 50-er, 60-er und anderen Jahren zum Anschauen und downloaden.
Auf dieser Seite erscheinen aus DDR-Zeiten Filme der DEFA und auch DEFA-synchronisierte Filme aus dem Ausland!
Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Besucher meiner Webseite
an diese Filme!

Hier die Schriftart
Frankenstein zum Download!

Ab Februar 2017 erscheinen hier wieder DEFA- und DEFA-Synchronisierte Filme !!

Diesmal ein österreichischer Film, der als erster Film in der ehemaligen DDR lief ! Erstaufführung am 08.06.1948!

Arlberg - Express

Ein Donau - Film im Verleih der PROGRESS Film-Vertrieb GmbH

Ein österreichischer Kriminalfilm von 1948
Regie: Eduard v. Borsody

Hier geht es zu den Filmprogramm-Bildern ab 2014
Progress-Nr. 859/51

" blinder Passagier im arlberg - express" tickt der Streckenfernschreiber zwischen Wien und Salzburg - - -
Der junge Wiener Musiker Leitner ist aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt. Er findet seine Angehörigen ausgebombt und verarmt vor und hat keine Möglichkeit, in seinem Beruf als Musiker Arbeit zu finden, da ihm Geige und Frack fehlen.
Hans Leitner versucht, als blinder Passagier in die Schweiz zu kommen. Er glaubt, der wertvolle Schmuck , den er in einer Aktentasche am Bahndamm fand, könne ihm helfen, eine neue Existenz aufzubauen.
Mit dem Schmuck hat er schon viel Ärger und Aufregungen gehabt. Eigentlich möchte er ihn abliefern, denn Hans Leitner ist stets ehrlich gewesen, aber andererseits plagt ihn der Hunger, tagelang schon hat er nichts zu essen gehabt.
Auf der Pfandleihe, wo er ein wertvolles Stück beleihen lassen will, um wenigstens etwas Geld zu bekommen, sieht er den Fahndungsaufruf der Polizeidirektion Wien nach diesem Schmuck, der einen Wert von 1 Million Schilling hat und in Budapest gestohlen wurde. Durch Flucht entgeht Leitner gerade noch der Verhaftung durch die Polizei, die der In-haber der Pfandleihe telefonisch herbeiruft . . .
Hans besucht einen ehemaligen Kriegskameraden, den Flori, der jetzt Kellner im Café "Mondschein" ist, einer übelbeleumdeten Kneipe, in der die Schwarzhändler zuhause sind.
Flori sieht den Schmuck in der Aktentasche, bietet dem wohnungslosen Hans - angeblich aus Freundschaft - Nachtquartier an, aber schon mit dem Hintergedanken, ihn zu be-rauben.
Die Kellnerin Christl, ein hübsches und ehrliches Mädchen, warnt und rettet ihn davor.
Aber der gauner Flori bleibt ihn auf den Fersen, um sich mit allen Mitteln in den Besitz des Schmuckes zu setzen.
Nach vielen aufregenden Erlebnissen gelingt es Hans und Christl doch, den Verbrecher irrezuführen, indem sich Hans als blinder Passagier im Arlberg - Express verbirgt . . .
Während der Zug durch die herrliche Bergwelt der Alpen braust, hat der blinde Passagier Hans Leitner neue aufregende Situationen zu meistern. Ein Reisender, der Hilfsbereit-schaft vortäuscht und dem sich Hans danach anvertraut, nutzt die Zwangslage des Flüch-tigen aus und läßt ihn durch das Zugpersonal festnehmen, um sich selbst in den Besitz des Schmuckes zu bringen. Jetzt taucht Flori wieder auf, der Hans´Spur nicht verloren hat. Nach den dramatischen und spannenden Erlebnissen springt Hans, der die Akten-tasche wieder an sich genommen hat, aus dem mit voller Geschwindigkeit fahrenden Zug . . .
Vom Lehrer eines kleinen Dorfes in Tirol wird Hans, der sich beim Absprung schwer ver-letzt hat, gepflegt. In dem alten Geigenbauer Tschurtschentaler findet er einen Freund und Helfer, der es ihm auch ermöglicht, wieder auf einer Geige zu üben und ihm schließ-lich sogar ein kostbares Instrument schenkt.
Christl kommt aus Wien, um Hans zurückzuholen. Glücklich fahren sie zusammen heim. Jetzt findet Hans auch ein Engagement an der Oper.
Der Schmuck aber, der eine so verhängnisvolle Rolle spielte, und endlich von Schulkindern der Polizei übergeben wird, erweist sich als falsch und ist nur ein Glied in der Kette eines großangelegten internationalen Versicherungsschwindel.

Mit dem "Arlberg - Express" ins Traumland

Der "Arlberg - Express" ist der erste Film der österreichischen Nachkriegsproduktion, der jetzt auch zu uns in die DDR kommt und in den Filmtheatern läuft. Man ist immer ver-sucht, von einem ausländischen Film auf die gesamte Filmproduktion des jeweiligen Landes zu schließen und damit nicht nur die Entwicklung des Films in dem betreffenden Lande, sondern auch auf dessen gesellschaftliche Entwicklung.
Wenn man die österreichische Filmproduktion nach dem Kriege betrachtet, so sehen wir eine ähnliche Entwicklung oder vielmehr Nichtentwicklung des Films, wie wir sie in West-berlin und Westdeutschland haben. Es ist eine Tatsache, dass vorerst einmal laufen, aus den USA importiert werden müssen. Dasselbe gilt für Österreich. Der österreichische Filmmarkt ist weiterhin, genau wie der westdeutsche, zersplittert und in ewiger Ab-hängigkeit von Geldgebern, denen das Wort "Film" nur Profit und Geschäft bedeutet. So ist es auch kein Wunder, dass hier wie dort nur Filme produziert werden, die von vorn-herein einen sogenannten "Kassenschlager" bedeuten. Filme also, die entweder sich in den Bahnen von mehr oder weniger "offenen" Revuesszenen und Pinup - Girls, also in der Erotik bewegen, oder den Inhalt vollgepfropft ist mit Morden, Raubüberfällen und anderen Verbrechen. All diese Dinge hat man ja vom großen "Bruder", der dem ame-rikanischen Hollywood - Produzenten, gelernt. Für den geringsten Versuch, eine fort-schrittliche Idee einzuschmuggeln, werden Drehbuchverfasser und Regisseure rück-sichtslos verfolgt. So hat bekanntlich das Hollywood - Studio "Monogram" die Auf-nahmen zu einem Hiawatha - Film abgebrochen, weil man in dem Versuch dieses In-dianerführers, zwischen den sich befeindeten Indianerstämmen Frieden zu stiften, "Spuren der kommunistischen Gefahr" erblickte. - Aber zurück nach Österreich. Hier macht man die Filme ganz auf "weanerische" Gemütlichkeit mit der unumgänglichen Kaffeehausromantik, mit Liebe, Tragik, Tränen, Verzicht und am Schluß denn doch noch rasch ein "happy - end". Vielleicht wird dieser oder jener unserer Filmbesucher sagen, dass der "Arlberg - Express," ja nun tatsächlich keine Toten am laufenden Band, weder Revolverhelden noch Nackttänzerinnen oder obszöne Szenen zeigt. Der junge Hans Leit-ner, der Held des Films, ist doch ein Mensch, der all die Dinge, die er erlebt, natürlich und "realistisch" erlebt. Ist es aber wirklich so? - Überlegen wir uns doch einmal den Inhalt dieses Kriminalfilms und stellen wir dagegen die Handlung, sagen wir, der DEFA - Filme "Affäre Blum" oder "Zugverkehr unregelmäßig" . Auf beiden Seiten haben wir span-nende Filme. Es sind alles Kriminalfilme und doch sind sie sehr unterschiedlich. Und der "Arlberg - Express"? Man müßte als Filmbesucher wirklich darüber nachdenken, ob es soviel Zufälle, soviel Glück und soviel Glück im "Unglück" überhaupt jemals geben kann, wie dieser junge Hans Leitner uns auf der Leinwand verzaubert. Wir müßten all dies einmal überlegen und uns dann die Frage stellen, ob wir es nicht doch vorziehen sollen, Filme zu sehen, die wirklichkeitsnah sind. Filme, die echte Menschen unserer Zeit in der Auseinandersetzung mit zeitnahen Problemen, also mit unseren, mit den Problemen der Filmbesucher, zeigen. Und ich glaube, die Entscheidung zwischen der "Traumfabrik" und einer lebensechten Problemschilderung dürfte keinem schwerfallen.
Musik: W. Russ.- Bovelino
Produktion: Eduard HoeschM

Darsteller::

mit Paul Hubschmid, Elfe Gerhart, Ivan Petrovich, Otto Treßler u. a.