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Kurt Seifert, Fritz Kampers, Rudi Godden in
"Robert und Bertram"

Ferdinand Marian, Marianne Hoppe in
"Romanze in Moll"

Bild links: Fritz Schulz, Felix Bressart in
"Drei Tage Mittelarrest"
Bild rechts: Michi Tanaka und Albert Bassermann in
"Affäre Dreyfus"

Von links nach rechts:
1. Paul Wegener in "Unheimliche Geschichten"
2. La Jana in "Stern von Rio"
3. Harry Liedke und Käthe Dorsch
4. Rotraut Richter in "Das Veilchen von Paris"
5. Emil Jannings in "Der blaue Engel"
Von links nach rechts:
1. Albert Bassermann in "Affäre Dreyfus"
2.
Leo Slezak
Von links nach rechts:
1. Geogr Alexander in "Eskapade"
2. Adele Sandrock in "Die große und die kleine Welt"
3. Hans Albers , Lucie Höflich in "Peer Gynt"
4. Lizzi Waldmüller in "Casanova"
5. Heinrich George in "Das Meer ruft"

Das kommt nicht wieder - Ein Filmprogramm von 1955
EIN IMAGO-FILM VON DR. MARTIN ULNER IM
VERLEIH DER NF
GESAMTLEITUNG: DR. MARTIN ULNER

Beratung: Peter Ed. André; Kommentarsprecher:
Dr. Walter Panofsky; Elektron.-Musik: Hanson Milde-Meissner; Schnitt: Waltraud Lück

DAS FILMMATERIAL ENTSTAMMT DEM FILMARCHIV
ALBERT FIDELIUS, BERLIN

Dieser Film zeigt in einer bisher nicht bekannten
Art schauspielerische Spitzenleistungen der großen
und heute verstorbenen Filmschauspieler des deutschen Films von einst.

Erinnern Sie sich noch, wie alles begann? Sie waren damals noch zu jung? Es sind ja immerhin über sechzig Jahre her. Oder hatten Sie erst viel später das Licht der Leinwand erblickt? Sie gehen heute mit Braut, Gattin oder Freundin in einen prächtigen Palast, geben Ihre Sorgen an der Garderobe ab und lassen sich in einen in einen weichen Polstersessel fallen. Dann rollt ein technisch perfektionier-tes Filmwerk vor Ihren Augen ab und bringt Sie je nach Wunsch zum Lachen oder Weinen. Ihre Großmutter und auch Ihre Mutter hatten es da noch nicht so bequem. Wollen Sie mal einen kleinen Rückblick tun? Dann besuchen Sie den neuen Imago/NF-Film "DAS KOMMT NICHT WIEDERr".
Dieser Querschnittfilm beweist, daß bereits im Stummfilm und in den ersten Jahren des Tonfilms Spitzenleistungen erzielt wurden, die heute noch ohne Beispiel sind. Der Film läßt ahnen, wie weit und doch wie kurz der Weg vom Rummelplatz, wo die Wiege des Films stand, bis zum künstlerischen Meisterwerk von heute war. "DAS KOMMT NICHT WIEDER" zeigt Spitzenleistungen der beliebtesten Filmkünstler von einst. Allein schon beim Nennen ihrer Namen tauchen wehmütige Erinnerungen an die Vergangenheit auf. Fast alle sind gestorben, aber sie bleiben unvergessen. Die ältere Generation feiert in diesem Querschnittsfilm ein Wiedersehen, und die junge findet Gefallen an den Ausschnit-ten aus alten Meisterwerken, die beweisen, daß Film schon immer eine Kunst war.
Während die ersten Schauspieler des Films Artisten waren, die nach der Devise "So verrückt wie möglich"! das Publikum zu erheitern hatten, begannen sich bald die besten Künstler für den Film zu interessieren. Sie sahen in ihm eine neue künstlerische Ausdrucksform. Das war noch vor dem ersten Weltkrieg. Bahnbrechend für seine Kollegen war Paul Wegener, damals schon prominentes Mitglied des Deutschen Theaters in Berlin. Er schuf den ersten den ersten wirklich ernstzunehmenden deutschen Spielfilm im Jahre 1912. Er hieß "Der Student von Prag".
In diesem Film, in "unheimliche Geschichten" und als "Golem" sehen wir Paul Wegener noch einmal in dem Querschnittsfilm "DAS KOMMT NICHT WIEDER". Daneben begegnen wir unzähligen anderen, die sich dem deutschen Film widmeten und seinen Ruhm mitbegründen halfen.
Da ist die unvergleichliche Adele Sandrock. Ko-mische Alte einerseits, und doch die alte Dame von natürlicher Würde und voll echten Humors.
Alexander Moissi war in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts einer der größten Schau-spieler des deutschen Theaters. Ihn im Film zu sehen, ist von nahezu komischer Wirkung. Albert Bassermann, der Berühmteste im Ensemble des Berliner Deutschen Theaters, blieb bis zum Tode dem Film treu.
Auch Lucie Höflich war ein großer Star an den Bühnen von Max Reinhardt. Wir sehen sie, mit dem jugendlichen Hans Albers als Partner, in dem "Peer-Gynt"-Film von 1934. Lucie Höflich war

nicht nur eine große Schauspielerin, sondern auch auch Regisseurin und Lehrerin von nachmals be-
rühmt gewordenen Schauspielern. Zu ihren
Schülerinnen zählte auch Marianne Hoppe. Ihr begeg-nen wir in dem heute schon klassisch gewordenen Film "Romanze in Moll", einem der ersten Filme Helmut Käutners. Ihr Partner ist der 1946 allzu früh verstorbene Ferdinand Marian, der Darsteller so vieler undurchsichtiger und hintergründiger Charaktere.
Für ihn hat sich bis heute ebensowenig ei Ersatz gefunden wie für Heinrich George, den kraft-vollen Schauspieler, der allein schon durch die Wucht seiner Erscheinung die Szenen beherrschte und durch seine natürliche und echte Menschlich-keit in Spiel und Ausdruckskraft alle Menschen in seinen Bann zog. Er war ein Gigant, der ebenfalls 1946 allzu früh verstarb. Auch ihm begegnen wir, genauso wie seinem vierschrötigen Kollegen Eugen Klöpfer und dem Vollblutkomödianten Emil Jannings, einer der großartigsten Schauspieler seiner Zeit. - Weitere Ausschnitte vermitteln uns ein Wiedersehen mit Joachim Gottschalk und Sy-bille Schmitz, zwei Schauspielern, die freiwillig aus dem Leben schieden.
Aber auch Humor kommt nicht zu kurz. Da ist Felix Bressart, der Held zahlloser Militärlustspiele, der ernsthafteste aller Komiker, im Leben wie im Film ein schüchterner, verschlossener Mensch. Und wir lachen über Max Adalbert, den "Hauptmann von Köpenick" des gleichnamigen Richard-Oswald-Films aus dem Jahre 1931. - Aus "Eskapade" sehen wir Bilder mit Renate Müller, dem Star Nr. 1 des deutschen Films vor rund 25 Jahren. Der Film-liebling unserer Mütter und Großmütter war Harry Liedtke, ein Kavalier vom Scheitel bis zur Sohle, der edle Held unzähliger Stumm-und Tonfilme. Und dann ist da die temperamentvolle Lizzi Waldmüller, Sängerin und Tänzerin, Revuestar comme il faut. Auch Maria Cebotari, die unvergeßliche Opernsängerin von europäischem Ruf, ging nach einer heimtückischen Krankheit schon in jungen Jahren von uns. In dem Aus-schnitt aus ihrem Opernfilm "Die Premiere der Butterfly" hören wir ihre Stimme. Nur 32 Jahre alt wurde Rotraut Richter, die kesse Berliner Göre so vieler volkstümlicher Filme. In liebenswerter Erinnerung bleibt sie uns als "Das Veilchen vom Potsdamer Platz". In dieser Ahnengalerie des humoristischen Films fehlen selbstverständlich Ralph Arthur Roberts und Leo Slezak nicht. - Und schließlich nicht zu ergessen: Otto Gebühr, der ewige "Alte Fritz", Heinz Salfner, der fürnehme Lord, und Albert Steinrück, der dickschädlige Westfale. Sowie die gazellenhafte Tänzerin La Jana in ihrem größten Erfolg "Stern von Rio". Und Conrad Veidt, der Dämon des Stummfilms als "Rasputin". - Viele historisch interessante Film-streifen hat Dr. Martin Ulner zusammengetragen. Sie geben in ihrer Gesamtheit einen fesselnden und lebendigen Überblick über die schauspie-lerischen Spitzenleistungen des deutschen Films von einst. Ein teils wehmütiger, teils humorvoller Rückblick auf jene Zeit, da der deutsche Film Weltruf hatte. Wenn die Jüngeren unter uns vielleicht auch über manches Ernstgemeinte lachen mögen, wollen wir nicht vergessen, daß in 25 Jahren die nächste Generation vielleicht genauso über die Filme lacht, die wir heute drehen.
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